Ein FDGB-Hotel in Japan

Sicher sind Gewerkschaftsferienheime überall in der Gewerkschaftswelt irgendwie gleich. Wir sind auf unserer Fukushimareise in einem Hotel abgestiegen, dass mich auf unheimliche Weise an alte DDR-Gewerkschaftsferien erinnert hat.

Der Blick aus dem Essensaalzugangsbereich - diese aus heutiger Sicht absurde Innenarchitektur muss ich einfach so nennen - auf die Lobby im Erdgeschoss.

Wenige Meter von mir entfernt Kommunikation aus der Zeit gefallen, wie das ganze Hotel.

Irgendwie ist alles stehengeblieben. Auf meinem Zimmer steht ein richtig großer Kühlschrank. Man hat einen Schalter aufgesetzt um das Ding mit einem Klick ausschalten zu können. Das ist im Sinne von Nachtruhe auch nötig.

Die Dame in Rot wird gegen 20.00 Uhr mit zwei anderen ähnlich gekleideten Grazien ihre Stimmen erklingen lassen.

Man hat etwas 20 Sessel auf gereiht. Mehr werden auch nicht benötigt, denn das was ich gehört habe war Ohrenstress pur und offensichtlich nicht nur für mich.

Eigentlich ist es ein preiswertes Skihotel. Die Berge sind gleich um die Ecke. Ein Onsen hat es auch und tatsächlich ist der Außenpool zwar nicht mit Blick auf die See, dafür aber mit einem schönen Steingarten umgeben.

Im Erdgeschoss herumschlendernd finde ich diese Werbung.

Die Traumhochzeit, die hier beworben wird, war 2004. Gleich um die Ecke wurde eine kleine Kirche gebaut, um den Westernstyle Hochzeitstraum authentischer zu machen. Dabei muss man in die falschen Vorlagen geschaut haben, denn das Gebäude sieht einer Friedhofskapelle ähnlicher als einer zum Heiraten. Gleich um die Ecke: Kunst meets Kaugummi.

Und natürlich dürfen neben den Tischtennisplatten diese lauten Zerstreuer nicht fehlen.

Gegenüber dem Fahrstuhl in der Lobby eine Vitrine. In den oberen Stockwerken wird für alles mögliche geworben, meist lokale Produkte und Bier.

Hier wird allerdings Tradition verehrt.

Auf dem Foto ist Papa Kaiser zu erkennen und die Teeschale ist offensichtlich durch seine Lippen geadelt worden.

Abgerundet wird der FDGB-Ferienflashback perfekt durch das Frühstückserlebnis.