Dicker Schnee, schöner Friedhof und Ramen
Sie hatten versprochen ab 8.00 würde es schneien. Es ging früher los und wurde der heftigste Schneefall seit 45 Jahren. Aber noch wußte ich das nicht. Bei der letzten Fukushima-Lügen hat es auch an meinem Abreisetag geschneit und ich habe Fotos auf einem Friedhof gemacht, die ich einfach zu wiederholen versuche.
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Mir gefallen die Friedhöfe hier. Naturstein und Granit bilden Quader, Würfel, Pyramiden, Kugeln und Kegel und sind mit diesen wunderbaren Zeichen einfach ein ästhetischer Genuss. Deshalb überlasse ich Euch die nächsten Bilder unkommentiert.
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Es ist üblich den Dahingegangenen etwas auf den Grabstein zu stellen, dass zu den Lieblingsgenüssen zählte.
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Besonders angetan haben es mir die frischen Blumen im Schnee.
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Eine Katze und ich haben unsere Stapfen in den frischen Schnee gepresst. Allerdings musste ich für das Foto rückwärts laufen.
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Es schneit und schneit und wird auch bis weit in die Nacht schneien. Tokyo kennt normaler Weise kaum Schnee. Deshalb gibt es keine Schneeräumfahrzeuge, nicht mal auf der Stadtautobahn. Entsprechend ist der Umgang mit der weißen Pracht eher abwartend und leidend. Aber es ist schon schräg, wenn Schneeketten bewährte Autos und Trucks vorüberrattern. Doch durch das geografische Auf und Ab Tokyos gibt es tatsächlich Straßen die bald nicht mehr ohne genutzt werden können. Gleich um die Ecke vom Studio wird eine der Straßen über Nacht gesperrt. Zu steil.

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Aber hier erst mal nur der Rückweg zum Studio. Sie ist nicht die Einzige, der ich begegnete, die sich für Spikes entschieden hat.
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Die Angestellten von Lamborghini haben das Schaufenster in seiner Funktion gespiegelt. Sie stehen von Kunden unbelästigt und schauen sich das Chaos an. Als ich sie in Körpersprache frage, ob ich sie fotografieren darf, kein Problem.
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Die Arbeit im Studio ist vorbei. Ich mache mich noch ein wenig auf Schneechaos-Erkundungstour. Hier die Strasse neben dem Akasaka-Palast.
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Selbst die Gegend um das große Eventtheater neben dem TBS-Tower ist keine Schippe geschwungen worden.
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Diese Beiden sind haben tatsächlich die Räder von Ihren Skateboards abgeschraubt und haben offensichtlich ihren Spass.
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Ich werde heute abend Ramen essen gehen. Hier in Akasaka gibt es eine Menge dieser kleinen Nudelrestaurants von modern bis traditionell. Heute am Schneeabend sind tatsächlich einige der sonst ewig offenen Restaurants geschlossen.
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Ich habe mir ein traditionelles rausgesucht.
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Um eine schlichte Theke sind Hocker in den Boden geschraubt. Ein Herd für die Soßenfonds, eine Fritteuse, ein sprudelndes Wasserbad und fertig scheint ein Ramenrestaurant zu sein.

Es gibt großen Ramen und kleinen zum gleichen Preis.

Als erstes frage ich ob ich fotografieren darf. Es ist ihnen nicht recht, ich spüre es, dennoch erlauben die beiden Köche es. Allerdings entwickeln sie schnell eine Methode sich aus dem Bild zu drehen.

Die erste Aktion ist die vorbereiteten Nudeln abwiegen und ins sprudelnde Wasser geben.

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Nach einer Minute und 44 Sekunden sind meine Nudeln fertig. Sie werden in einem richtigen Ramenrestaurant in dem Durchschlag aus dem Wasserbad genommen und das Wasser auf den Boden ausgeschlagen, dass es nur so klatscht. Deshalb tragen die Köche auch Gummistiefel.
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Jetzt geht es fix weiter. Suppenfond, ein Mix aus Fleisch und Fischbrühe kommt in die Schüssel, die Nudeln dazu, eine gekochte Schweinefleischscheibe, Frühlingszwiebelringe, Bambusstreifen, ein Reispapierblatt mit einer Würzmischung darauf und fertig ist der Ramen.
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Die Suppe ist reichhaltig, lecker und mit umgerechnet 6 € für Tokyoter Verhältnisse in jedem Fall preiswert.
Vor meinem Hotel werfe ich noch einen letzten Blick auf das Chaos. Die milden Temperaturen der Nacht und die Sonne schmelzen den Schneealptraum zu weiten Teilen weg.
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