Automatenliebe

Von der Ostküste Japans sind wir auf dem Weg zum größten, zur Zeit noch abgeschalteten Atomkraftwerk der Welt. Die Chinesen bauen zwar an einem, das es auf den zweiten Platz verweisen soll aber bis zur Vertigstellung ist der Meiler von Kaschiwasaki immer noch der Dickste Atomscheißbrocken.

Doch erst einmal soll es mal wieder um die Liebe der Japaner zu den kleinen Dingen des Lebens gehen. Irgendwo auf der Strecke halten wir an einer Autobahnraststätte an. Im Vorraum stehen die unvermeidlichen Automaten. Neben einem üblichen Getränkemaschinchen kann man auch Suppen kredenzt bekommen. Doch ist da auch ein Kaffeeautomat.

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Die Angebotspalette ist beeindruckend vielfältig. Was ihn aber in besonderer Weise auszeichnet ist, dass zu jedem angeforderten Produkt ein Video läuft, dem man jeden einzelnen Arbeitschritt entnehmen kann, während ein Countdown die verbleibende Zeit anzeigt.

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Im folgenden Bild sollte eigentlich das Video zu erkennen sein. Zumindest erkennt man die Einfülldüsen. Das Kaffeemahlwerk habe ich verpasst und zwei Latte wollte ich nicht trinken.

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Der Kaffee ist übrigens richtig gut.

Hier noch eine Anregung für Dekofreaks. Gleich gegenüber dem Automaten steht ein Angebotsständer für Lichtschalter- und Steckdosenaufkleber. Man klebt sie offenbar neben, um, über und unter die Stromschaltgerätschaften. Die sind mit gut 6,50€ lecker teuer, dafür aber wiederverwendbar, weil sie haften können.

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Hier eine kleine Auswahl der angebotenen Designs.

 

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Mir scheint eine gewisse thematische Tendenz vorzuliegen. Ich werde mich mal um den Namen der Serie "Ojisan" kümmern müssen. Wird nachgereicht.

Eine nette Idee fällt mir beim Verlassen auf. Man kann sich als Sammler betätigen und Stempel sammeln. Toby, unser Kameramann, bestätigt mir, dass es diese Erinnerungsstempel an vielen Raststätten gäbe. Ich bin mir sicher, dass mein Anwendungsvorschlag nicht der üblichen Verfahrensweise entspricht, aber warum nicht mal Trendsetter spielen.

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Kaschiwasaki ist das Springfield von Japan, eine Atomstadt. Am besten versteht man sie, wenn man die Zeichentrickserie Simpsons kennt. Nur Homer ist uns nicht begegnet. Ach ja, der Meiler ist ja abgeschaltet.

Es steht wie Fukushima wegen der angenehm zu lösenden Kühlungsfragen direkt am Meer in Sichtweite der Stadt. An der Westküste Japans können sich keine so verheerenden Zunamis entwickeln wie an der Ostküste. Der größte Störfall vor einigen Jahren, der fast bis zur Kernsschmelze geführt hätte, wurde aber durch ein Erdbeben ausgelöst. Das ist auch der Grund, warum der Gouverneur der Provinz die Wiederinbetriebnahme ablehnt. Wir werden den Kämpfer besuchen.

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Hier bietet sich auch mal wieder ein Auftritt des Shadowman an.

 

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Der Blick über die Stadt vom Hotelzimmer auf die Türme des Kraftwerkes.

 

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Auf jeden Fall schenkt uns der Tag noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.

 

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